Dienstag, 11. Juni 2013
Eine Frau nicht einschätzbaren Alters, sie hätte genauso gut 23 wie 63 sein können, stand vor ihrem Apartment in der Baker Street Nr. 277. Madeleine McLaren wühlte unter einer Reihe schmutziger Flüche in ihrer abgegriffenen, jedoch immer noch kräftig froschgrünen Lederhandtasche (eigentlich bestand sie aus schlechtem Lederimitat doch Madeleine nannte sie nur "ihre Lederhandtasche" damit sich nicht das Gefühl in ihren Körper schlich, sich weniger leisten zu können als "die olle Hendersson", die übrigens ihre Nachbarin war, obwohl sie genau wusste das dies Tatsache war) nach ihrem Schlüssel. Einige Minuten später, nachdem sie diesen unter einigen benutzten Papiertaschentüchern, einem kaputten Kugelschreiber und einem längst abgelaufenen 5€-Gutschein für einen Drogeriemarkt in Hongkong (sie hatte als junge Frau einmal mit einigen Freundinnen eine Reise dorthin unternommen) hervorgekramt und die Tür (nicht ohne noch schmutzigere und unerhörtere Flüche) aufgeschlossen hatte (das Schloss rostete seit Jahren vor sich hin) wuselte sogleich etwas um ihre Beine herum und krallte sich schließlich in ihrem kratzigen, mindestens 30-jährigen Pullover fest. Madeleine schüttelte ihren Kater Zorro (der eigentlich eine Katze war, was sie jedoch nie hatte einsehen wollen) ärgerlich ab, was ihr jedoch nicht viel nützte. Denn er...äh...sie...es war zu ihrem Leidwesen rettungslos Nikotinabhängig und wenn Zorro ausnahmsweise mal nach Wochen des Fortbleibens zu ihr zurück kam, dann nur weil er etwas von ihrem Kautabak abhaben wollte. Und wenn er diesen nicht bekam saß er nachts so lange miauend vor Madeleines Schlafzimmertür bis sie entnervt die Tür aufriss und ihm welchen an den Katzenkopf warf. Dann machte Zorro es sich meistens zufrieden auf ihrer Couch bequem, die wohl das einzige etwas neuere und nicht gravierend beschädigte Möbelstück in ihrer Wohnung und deswegen für sie auch "Katzenfreie Zone" war, was Zorro jedoch anscheinend
nie verstehen wollte. Die Katzenkotze vor dem Fenster, von dem aus er in den frühen Morgenstunden über das nächstgelegenste Flachdach verschwand wischte er selbstverständlich, wie es sich für einen egozentrischen, Drogensüchtigen (als Madeleine eine Zeit lang Heroinabhängig war, war er das zusätzlich ebenfalls gewesen, von seiner Sucht war im Gegensatz zu Madeleines noch einiges übrig) Kater...Katze gehört, nicht auf.

... link (0 Kommentare)   ... comment


...
Nur ein Schritt noch
Dann der Sprung
Siehst dich schon im freien Fall
Des Todes kalten Atem auf der Haut
Und doch beisst er nicht zu
Wartet wie ein Geier auf Aas
bis du liegst in deinem Blut
So rot wie seine Augen
Dein brennendes Herz
So rot wie dein Schmerz
So schön
So kalt
So unberührt
Und doch so abgegriffen
Von der Welt die dich verschlingt
In dem Moment in dem du fällst
Den Wind in den Haaren
Den Wind an den Händen
Den Wind im Kopf
Den Wind im Herz
Bis du eins bist
Mit der Luft die dich umgibt

... link (0 Kommentare)   ... comment